Afghanische Glaskunst – Glas aus Afghanistan – Herat

– jetzt bei uns in der Schulz-Teppich-Etage –
Glaswaren aus Afghanistan

Glaskunst aus Afghanistan

Glas gibt es schon seit Urzeiten auf unserer Erde …

Neben den natürlichen Glasvorkommen, entstanden durch schnell erkaltete Lava nach Vulkanausbrüchen, hat der Mensch gelernt Glas herzustellen.

Glas ein Zufallsprodukt vor vielen tausend Jahren entdeckt

3500 Jahre vor Christus in Mesopotamien, dem heutigen Irak, war mit großer Sicherheit der Zufall der Gehilfe bei der Entdeckung von Glas, zuerst vermutlich entstanden beim Herstellen von tönernen Gefäßen in zu heißen Öfen und als helle Schicht über dem gebrannten Ton erkennbar.

So geschehen 2700 Jahre vor Christus als unsere Vorfahren die Rezeptur zur Glasherstellung erfanden.

Man nehme …

Simpel und schlicht ist das Rezept und doch von so grosser Bedeutung:

Nimm 60 Teile Sand,
180 Teile Asche und
5 Teile Kreide
und Du erhälst Glas“.

Glaswaren aus Afghanistan - Glaskunst kaufen in Reutlingen
Glaswaren aus Afghanistan - Glaskunst kaufen in Reutlingen
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(© Fotos: Mathias Huckert) – Artikel vom 19.11.23: swp.de

Die Umarmung in der heißen Glut

Durch das Feuer, das Holz, welches verbrannt wird und sich in Glut verwandelt, entsteht die Grundlage und die Voraussetzung für das Werden des Wunders „Glas“.

Ein Gemisch aus der Natur wird gepaart mit einer weiteren Naturkraft, dem Feuer und etwas Neues entsteht… alte Stukturen zerfallen und neue werden erschaffen.

Wie vor tausenden Jahren…

In der Stadt Herat im Westen Afghanistans, wird noch wie vor vielen tausend Jahren Glas gefertigt, nach alter überlieferter und streng gehüteter Rezeptur.

Herat in Afghanistan - Province

Nur noch eine Handvoll…

Eine einzige Familie in Herat weiß nur noch von dieser Rezeptur um aus Stein Glas werden zu lassen.

Die Familie Faisi hat dieses Geheimnis bewahrt und behütet seit vielen, vielen Generationen… nur noch eine Handvoll sind es in dieser Familie, deren Berufung die Glasbläserei ist… aber, was passiert, wenn diese Menschen diese Tradition nicht mehr ausüben? Dann wäre diese wundervolle Kunst vorbei.

Der Ofen schafft das…

In einem kleinen Raum mit so gut wie keinem Tageslicht, steht in einem Hinterhof in Herat ein Lehmofen, von Menschenhand gebaut…Pläne hierfür gibt und gab es nie…bizarr wirkt er vom Aussehen mit seinen Öffnungen und der großen Luke, in der das Holz ständig nachgelegt werden muss um das Feuer am Brennen zu halten.

Die Hitze, die der Ofen erreichen muss um Glas herzustellen… auch das wissen nur die Faisis… auch das ist nirgends niedergeschrieben.

Durch die großen Erdbeben im vergangenen Jahr, wurden Gebäude und Ofen der Familie schwer beschädigt und konnten nicht mehr genutzt werden. Endlich Monate später konnten die Risse in den Lehmwänden repariert werden und der Ofen wieder in Betrieb genommen werden.

Wieder raucht und qualmt es in dem kleinen Raum in einem Hinterhof von Herat…wieder erfüllt Hitze die Luft und wir wissen, dass alles gerichtet ist wie seit so vielen Generationen.

Das Feuer, die Hitze des Ofens, alles ist vorbereitet für das Kommende…

Für unseren neuen Glasauftrag für die Familie Faisi.

Und wenn aus Stein Glas wird…

Es ist soweit und Nasrullah,der älteste der Familie, kann mit dem Beginnen, was er am allerbesten kann, dem Glasblasen.

Wie seit Urzeiten wird die Glaspfeife, ein Metallrohr in der heißen Glut vorgeglüht, damit die flüssige Glasmasse daran haften bleibt. Nasrullah dreht den haftenden Klumpen hin und her bis am Ende der Glaspfeiffe so etwas wie eine kleine Kugel entsteht, durch weiteres Drehen wächst dieses Gebilde am Ende an. Die Hitze des Ofens durchringt die Glasmasse, das Feuer gibt seine Kraft weiter.

Die Kraft des Atems…

Das Ende des Rohrs wird aus der Hitze des Ofens genommen, der Glasbläser bläst seinen Atem hindurch und lässt die heiße noch unförmige Masse anwachsen… nur er allein weiß, welch wunderbarer Glasform er zur Gestalt verhilft… sei es eine Karaffe, eine Vase, ein Kelch, Becher oder Teller…jedes Stück ist einzigartig und unvergleichlich.

In einem Hinterhof von Herat…

In einem Lehmofen entsteht aus Stein Glas, geblasen zu filigranen Formen in Farben wie Dunkelblau, Türkis, Braun und Grün in fast unendlich scheinenden Schattierungen. Es entstehen dabei, die wohl wunderschönsten Glasdinge dieser Erde, jede Vase erscheint noch schöner als die davor, so meinen wir, die Handvoll Menschen der SCHULZ TEPPICH ETAGE.

Über ein halbes Jahrhundert…

(© Foto: Mathias Huckert) – Artikel vom 19.11.23: swp.de

Klaus-Jürgen Schulz, Inhaber der Schulz Teppich Etage bereiste bereits in den 70 iger Jahren das Land Afghanistan

… und lernte dabei das Land, die Menschen und Ihre wunderbaren Teppiche kennen und lieben.

Sein Wissen und seine Begeisterung hat er weitergegeben an seine Tochter, Stefanie Schulz und diese wiederum an Ihre Tochter, Julia Bilak.

Wegen der „Roten Teppiche“ aus Afghanistan reiste er in dieses ferne Land und es begann eine tiefe und herzliche Freundschaft zu dem Land und dessen Menschen, deren Teppiche fortan das Gefallen der Deutschen erweckt hatten.

Schon seit dieser Zeit fand er das „Blaue Glas“ der Afghanen in Herat einfach nur schön. Ein paar wenige kleine Vasen und Trinkbecher konnte er hin und wieder mitbringen…. So viel eben noch mit Platz im Koffer war.

Filigran in türkis und dunkelblau, ganz wenige in grün… so stehen noch heute die Vasen stolz und majestätisch in einer Vitrine in seinem Wohnzimmer.

Davon habe ich immer geträumt…

Schwere Krisenzeiten in Afghanistan und eine schwierige wirtschaftliche Lage in Deutschland aber auch der Wunsch den Glasbläsern Arbeit zu geben, all diese Gegebenheiten machten diesen Entschluss nicht leichter und dennoch, „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!“

Somit war die Entscheidung gefallen und voller aber banger Vorfreude wurde das Glas in Herat geordert und ein Traum schien in Erfüllung zu gehen nach fast einem halben Jahrhundert.

Manchmal ist der Zufall der Helfer des Glücks…

Eines Tages vor etwa 2 Jahren lernten wir in unserem Geschäft einen neuen Kunden kennen….es sollte eine wegweisende Begegnung sein….

Es war Wolfgang Bauer, ein vielfach ausgezeichneter Reutlinger Journalist, Kriegsberichterstatter und ein wundervoller Kenner und Liebhaber des Landes Afghanistan.

Man sprach miteinander, tauschte sich aus und ganz schnell war klar, dass wir „gut miteinander“ konnten.

Afghanistan eine große Leidenschaft und Herzenssache auf beiden Seiten.

Wie von selbst entstand bei diesen Gesprächen die Idee Glas in Herat fertigen zu lassen und eine Sendung, nur aus Glas bestehend, in Auftrag zu geben…

Der Anruf, das Glas ist auf dem Weg nach Frankfurt…

Einige Monate, vergingen bis die wohl schönsten handgefertigten Metallkisten in Herat kurz vor Weihnachten auf alte Transporter verladen wurden. Hunderte Vasen, Teller, Becher und Karaffen darin…das rarste Glas dieser Erde machte sich auf den Weg nach Reutlingen…Wie würde es bei uns ankommen, wie viele Stücke würden nur noch Scherben sein?

Und endlich in Reutlingen…

Stefanie Schulz und Julia Bilak holten die Kisten am Frankfurter Flughafen ab, einige der Kisten öffneten sie bereits vor Ort. Kurze Blicke ins Innere und endlich die Gewissheit, dass scheinbar vieles heil angekommen ist.

Ab dann wurde ausgepackt und dekoriert…und ja, der Zauber von Herat erfasste uns von der Schulz Teppich Etage. Dank eines wunderbaren Berichtes in „Der Zeit“, geschrieben von Wolfgang Bauer und den Artikeln in den Lokalen Zeitungen wurde das Afghanische Glas zu einem kleinen Weihnachtstraum.

Die zweite Bestellung…

Inzwischen sind ein paar Wochen ins Land gezogen und wir erwarten wieder voller Stolz unsere zweite Glaslieferung aus Herat.

Unser Dank…

Herzlichen Dank an die Familie Faisi, was für einzigartige Dinge von euch gefertigt wurden, von einer Handvoll Menschen in Herat. wundervoll

Wolfgang, Dir gehört unser besonderer Dank für Deine großartige Hilfe, ohne Dich wäre es nicht möglich gewesen das rarste Glas in Reutlingen haben zu dürfen.

Liebe Kunden und Liebhaber der Afghanischen Glaskunst, was wären wir nur ohne das Interesse und die Liebe zu den besonderen Dingen von Ihnen.

Wir träumen ihn weiter den Zauber von Herat